
Der SØR-Inhaber und Kunstsammler Thomas Rusche vor der Wachsskulptur ,,Marsupiale” des Künstler Urs Fischer. Präsentiert von der New Yorker Galerie Gagosian. Foto, SØR
In der vergangenen Wochen drehte sich in Köln wieder alles um die Kunst. Die größte und wichtigste Kunstmesse in Deutschland präsentierte sich zum 52. Mal und lockte die internationale Kunstszene in die Rhein-Metropole. Thomas Rusche ist als Kunstsammler natürlich ein gerne gesehener Gast auf der Messe, und er begleitet einige Künstler und Galerien seit vielen Jahren. Welches seine Highlights der diesjährigen Art Cologne waren, erzählt er uns in seinem persönlichen Foto-Report.

Die erste Station bei meinen Köln Besuchen ist natürlich der SØR Store in der Mittelstraße 12-14. Bei sonnigen Wetter treibt es mich dann weiter zum Kölner Dom. Unter seiner Obhut genieße ich in Ruhe einen Cappuccino, bevor ich mich in das Getümmel auf der Art Cologne stürze.

Schon beim Betreten der Messehallen spürt man förmlich ein Knistern in der Luft , welches die Menschen hinterlassen die sich auf der Jagd nach Kunstwerken befinden. Die Einen sind auf der Suche nach den großen Namen, die anderen nach kleinen Preisen und dann gibt es noch diejenigen, die etwas Neues entdecken wollen – die Superstars von Morgen.

Jeff Koons ist einer der großen Superstars der Kunstwelt. Dieses Werk aus der Serie ,,Gazing Ball” wird von der Galerie David Zwirner präsentiert. Rudolf Zwirner, der Vater des Galeristen war übrigens einer der Mitbegründer der Art Cologne, die 1967 zum ersten stattfand.

Seit den 1980er Jahren fördert die Art Cologne gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Galerien und dem Staatsministerium für Kultur- und Medien auch Nachwuchstalente. In den sogenannten ,,Förderkojen”, heute heißt es ,,New Positions”, darf jedes Jahr eine Auswahl junger Künstler ihre Arbeiten auf der Messe präsentieren. Wie hier der Künstler Julius Hofmann…

Hofmann stellt seine malerischen Arbeiten seinen 3D-Animations-Filmen gegenüber und ist auch mit Werken in der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin vertreten. Entdeckt hatte ich den jungen Künstler bereits während seines Studiums unter Neo Rauch und Heribert C. Ottersbach an der HGB Leipzig.

Diese Arbeit des Künstlers Lars Breuer entdecke ich am Stand der Galerie Rupert Pfab aus Düsseldorf. Der Herzblut-Galerist, der eigentlich aus dem Museums-Bereich kommt, überrascht mich immer wieder mit seinem außergewöhnlichen Programm…

Wie zum Beispiel mit den Werken des Konzept Künstlers Matthias Wollgast. Wollgast hat den Künstler Jan Usinger erfunden und präsentiert dazu ein fiktives Œuvre samt abenteuerlicher Biografie. Museen, wie aktuell das Kunstmuseum Bonn, präsentieren diese spannende konzeptuelle Arbeit.

Ganz und gar nicht fiktiv ist der Künstler Joachim Elzmann, auch wenn er in einer Person mit dem Galeristen Michael Haas steckt. Seit vielen Jahren sind wir mehr als nur Nachbarn in Berlin. In der Galerie Haas tätigte ich meine ersten Käufe und erwarb beispielsweise Werke von Leiko Ikemura und David Nicholson. Arbeiten von Joachim Elzmann findet man natürlich auch in meiner Sammlung, auch wenn ich diese in einer Düsseldorfer Galerie erwerbe.

Erwin Wurm ist einer der bedeutendsten europäischen Gegenwartskünstler. Mit seinen vordergründig humorvollen Werken provoziert er unsere Aufmerksamkeit. Erst auf den zweiten Blick nimmt man die tiefe emotionale und kulturelle Bedeutung der dargestellten Objekte wahr…

Wie Erwin Wurm wird auch Daniel Richter von der Galerie Ropac vertreten. Die attraktive Galerie-Managerin, die übrigens unweit meiner Heimat in Bielefeld groß geworden ist, macht mich auf ein ganz neues Werk von Daniel Richter aufmerksam.

Als Sammler darf man auch manchmal in kleine geheime Ecken schauen, die den Besuchern vorenthalten werden. Hier habe ich schon einige Schätze für meine Sammlung entdeckt.

Bei der Galerie Kleindienst erfreue ich mich an der frischen Farbigkeit der Christoph Ruckhäberle Insatllation. Der Professor für Malerei an der HGB Leipzig spielt großzügig mit einem kontrastreichen Farbauftrag und entwickelte eine ganz eigene Handschrift als einer der Kernkünstler der Leipziger Schule.

Im Kreise der Lieben. David Schnell, Nicola Samori und Stella Hamberg, drei Künstler die ich äußerst schätze. Es bereitet mir stets Freude zu sehen wie sich Künstler, die ich seit Jahren begleite, weiterentwickeln und zu großen Namen werden.

Ausschlaggebend für solche Entwicklungen ist ein Galerist der es versteht das Werk seiner Künstler zu artikulieren und in die Welt hinauszutragen. Fast unnachahmlich mit dieser Fähigkeit ausgestattet ist Judy Lybke. Er hat die ganze Welt für die Leipziger Schule begeistern können und ist bereits heute eine Legende unter den großen Galeristen. Neben seinem ausgerägten Sinn für gute Kunst, überrascht mich der Neo Rauch-Entdecker auch immer wieder mit seinen eigenwilligen Outfits.

Nach einem Tag auf einer Kunstmesse fühle ich wie mein kreativer Akku wieder voll aufgeladen ist. Gute Kunst ist im höchsten Maße inspirierend, daher möchte ich als Sammler täglich von ihr umgeben sein. Das Werk von Jeff Koons kostet zwar mehrere Millionen, aber bereits für unter 1000 Euro kann man Arbeiten von jungen Künstlern auf einer Messe oder in Galerien erwerben. Kommen Sie raus aus dem Hamsterrad, lernen Sie die Sprache der Bilder zu buchstabieren, lernen Sie zu sehen – Bereichern Sie Ihr Leben mit Kunst!
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